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Ja Schatz Tab

by Bodo Wartke


                             
Unsere Liebe dauert nun schon Ewig 
                                              
Doch seit Unserer Hochzeit hat sich das mit dem Ledig sein Erledigt
                          
Jetzt wohnen wir im selben Haus 
                          
Ich seh dich Tag ein Tag aus 
                                
Und ich frag mich , Gott sei mir Gnädig 
                           
Wie komm ich da nur wieder raus 

Ich liebe sie nicht mehr. 

Sie behandelt mich wie Dreck. 
       
Früher liebt‘ ich nichts so sehr 
               
wie sie. Jetzt will ich nur noch weg.

Sie meckert immerzu 

und quält mich bis auf’s Blut. 
       
Ganz egal, was ich auch tu‘, 
    
sie findet es nicht gut.
    Em7b5          
Sie ist ein wahrer Drachen, 
       
ein gemeiner und perfider! 
                     
Ich muß dem ein Ende machen, 
         
doch ich sage immer wieder:
 
„Ja, Schatz! Du hast natürlich Recht. 

Ja, Schatz! Ja ich weiß, das war schlecht. 

Ja, Schatz! Nein, ich möchte keinen Streit. 
                                   
Ja, Schatz! Es tut mir schrecklich leid.“

Das kann doch gar nicht sein, 

ich meine „nein“ und sage „ja“. 
    
das war schon immer mein 
              
Problem, auch damals vor’m Altar!
    Em7b5           
Der Teufel soll sie holen! 
            
Sie bringt mich noch ins Grab! 
                        
Doch ein Freund hat mir empfohlen: 

„Mensch! Jetzt hak‘ die Sache doch mal ab!“

Ja! Genau! 

Die Idee ist genial! 

Na warte, Frau! 

Wenn du mich wieder mal
        
mit deiner spitzen Zunge piesackst, 
                              (+ Tritonus)
hack‘ ich die Sache ab mit der Axt! 
     
Auch wenn du dann Reue beteuerst 
                      
- zu spät! Ich hol’ die Axt!
    Em7b5                        
Das war das letzte mal, daß du rumzukeifen wagst, 
         
weil: Ich hab’n Beil.

Ich will, daß du winselnd in dir zusammensackst, 
         
wenn ich vor dir stehe
        
mit der Axt, weil du unentwegt an meinen Nerven nagst, 
        
mit der Axt, weil du mich mit plumpen Platitüden plagst, 
        
mit der Axt, weil du alle meine Freunde mir verjagst, 
         Em7b5                                          
weil die Axt das einz’ge ist, was da noch hilft, wenn du mich fragst.

Zwischenteil mit Akkorden der Strophe
                  
Ich stell’ mir grade vor, 
                
ich schneide dir ein Ohr ab. 
Em7b5            
Ach was, papperlapapp. 
                       
Ich schneide beide ab.
                
Ich schwinge guter Dinge 
         
meine Axt und singe, 
Em7b5           
als ich mit der Klinge 
       
deinen Hals durchdringe.
°7                                 
Ich treibe eine Kluft durch Luft- und Speiseröhre, 
     Em7b5                        
zertrenne Muskelstränge, wobei ich leise höre,
                   
wie schön dir doch im Nacken 
         
deine Knochen knacken. 
Em7b5          
Doch genug der Worte, 

Taten warten!
    
Ich gehe in das Bauhaus 

und suche mit Bedacht 
     
eine Axt für meine Frau aus 
               
und warte auf die Nacht.
    
Ich schleich’ mich in ihr Zimmer, 

da liegt sie tief im Schlaf 

auf ihrem Bett wie immer 
    
und schlummert still und brav.
    Em7b5          
Der Wind bläht die Gardine, 
        
und ich freu’ mich: Gleich geschieht’s! 
                           
Da sagt sie mit verschlaf’ner Miene: 

„Tür zu! Hier zieht’s!“
 
„Ja, Schatz! Ich mach’ die Türe zu. 

Ja, Schatz! Sofort, Schatz! Dann hast du deine Ruh’. 

Ja, Schatz! Ich hab’ auch das Fenster zugemacht. 
                                
Ja, Schatz? Ich geh’ schon. Gute Nacht!“
                 
Na ja, was soll’s? 
               
Hack’ ich halt Holz.